Samstag, 8. März 2008

Kiruna - a really really hot fire

In der vergangenen Woche hat`s mich mal wieder nach Schweden verschlagen, diesmal nach Kiruna im nordschwedischen Lappland. Zu neunt hatten wir eine urige Hütte direkt am Altajärvisee in der "Wildness" gemietet. Der Kamin stellte sich bei nächtlichen Temperaturen von bis zu -26,6° als purer Luxus dar, ebenso wie die Sauna am See (meistens herrschten in beiden ähnliche Temperaturen ;-)
Ein Traum, abends in der Sauna zu sitzen ("You can drink beer in the sauna" meinte unser ebenso uriger Vermieter Leif) und wenn`s zu heiß wird schnell ins Loch im gefrorenen See zu springen oder durch den knirschenden Schnee zu laufen.

Die Tage verbrachten wir bei mehreren Ausflügen in der verschneiten Gegend. Ein paar Bilder könnt ihr auf meiner Flickrseite http://www.flickr.com/photos/evalici/sets/72157604067592018/ sehen und bei Philipp im Blog.

Am Sonntag fuhren wir mit Snowmobilen zum nahegelegenen Icehotel. Ein Riesenspaß auf den Scootern durch den Tiefschnee zu cruisen! Das Hotel, das jeden Herbst aufs Neue komplett aus Eis gebaut wird und im Frühjahr wieder in den See schmilzt, war ein beeindruckendes Erlebnis. Jede der Eissuiten, in denen man auf Rentierfellen übernachten kann, wird von verschiedenen Künstlern individuell gestaltet. Da sind richtige Kunstwerke dabei! Allein das mit der geplanten Hochzeit im Icehotel überleg ich mir wegen der Kälte wohl noch mal ;-)

Am Dienstag war die zweite Tour angesetzt, mit Hundeschlitten bei strahlendem Sonnenschein. Zeitweise war ich leicht geneigt einen der tollen Hunde zu kidnappen (wahlweise ein süßes schwedisches blondes Baby ;-)) Während die Hunde arbeiteten hatten wir viel Zeit, die tolle Winterlandschaft zu genießen und nach Rentieren Ausschau zu halten, von denen wir schließlich auch einige sehen konnte, bevor sie die Hunde gewittert hatten und flüchteten.
Nachmittags besichtigten wir noch den Existenzgrund der an sich nicht sehr spektakulären lappischen Kleinstadt Kiruna, die größte unterirdische Erzmine der Welt.

Die restlichen Tage nutzten wir zum Wandern und Langlaufen. Da fast alle von uns aus bekannten Wintersportregionen wie Aachen oder München kommen und die Ausrüstung neuste technische Standards erfüllte, stellten wir dabei einige sportliche Rekorde auf... bei etwa nem Meter Schneehöhe (oder Tiefe?) verschwand manch einer auch mal beinahe ganz im Weiß.

Gepudert, erschöpft und ausgefroren half abends dann meist nur noch ein heißes Feuer (wahlweise Sauna), eine heiße Runde Uno (Fragen wurden nach kurzer Zeit unter Strafe gestellt, da die Spiele sonst oft in hitzigen Diskussionen endeten *g*) und ein paar kg heiße Spaghetti mit noch mehr kg Fleisch (auch wenns nicht gesund ist...). Radio Kiruna mit 7 Grand-Prix-Songs auf Dauerschleife und der Knaller "das Rote Pferd" leisteten ihren Beitrag und brachten die Stimmung dann endgültig zum Kochen ;-)

Um in der letzten sternklaren Nacht zum krönenden Abschluss noch das Nordlicht zu sehen, entschlossen wir uns den Schlaf wegzurationalisieren. (morgens um 5 ging schon wieder unsere Transfer zum winzigen Kiruna-Flughafen, da lohnte sich das Schlafen einfach nicht mehr). Nachts um zwei entdeckten wir tatsächlich Lichtschleier in "ugly green" am Himmel und konnten auch hinter den Punkt "Nordlicht" ein Häkchen setzen. Also ein rundum faszinierender, sehr außergewöhnlicher Urlaub im hohen Norden. Eine tolle Sache, "mein Schweden" nochmal ganz anders zu erleben.

Bevor es am Freitag vorerst dauerhaft zurück nach Deutschland ging, hatten wir die Möglichkeit, Stockholm und den Freunden dort für zwei Tage nochmal einen Besuch abzustatten. Ein gelungener Abschluss einer "amazing" Zeit mit liebgewonnenen Menschen in einem supertollen Land und ein bisschen Heimweh danach bleibt...
Bleibt zu hoffen, dass man sich nicht aus den Augen verliert und auch Schweden mich nicht zum letzten Mal gesehen hat!
Hej då
Eure Eva/Evi/Alice ;-)